Nichts auf der Welt ist so mächtig wie eine Idee, deren Zeit gekommen ist.
Ich, eine leidenschaftliche Fleischesserin und Liebhaberin der mediterranen Küche, habe vor einiger Zeit die beste Lasagne gegessen, die man sich nur vorstellen kann. Ein wahrgewordener Pasta-Traum sozusagen, in dem alles zusammen passte, das Ambiente vor Ort, die Bewirtung und natürlich auch die Gesellschaft. Wenn man das so hört, denkt man bestimmt an eine urige Trattoria in einem kleinen italienischen Dörfchen. Naja, nicht so ganz – wir befinden und eigentlich sehr weit weg vom vermeintlich italienischen Genussland – genauer gesagt ca. 900 km weiter nördlich, auf der anderen Seite der Alpen – in Pfronten im Allgäu.
Das Besondere daran: Es ist die erste vegetarische Almhütte der Alpen, mit einer atemberaubenden Lage und einem traumhaften Panorama. Wer genau hinsieht, kann von ihr aus sogar das Märchenschloss Neuschwanstein erkennen. Wir hatten das Glück am Abend auf der Hütte essen zu dürfen, so war es ganz ruhig und wir konnten die beeindruckende Aussicht und das urige Ambiente der Hütte genießen. Begrüßt wurden wir von der Hüttenwirtin Sylivia Beyer, einem wirklichen Unikat.
„Es ist mir eine Freude, mit meiner Arbeit einen Beitrag zu dieser Entwicklung zu leisten und die Besucher auf dem Berg mit frischen, einfachen Köstlichkeiten aus der Allgäuer Heimatküche zu bekochen.“ Aus den Worten der Hüttenwirtin klang aufrichtige Begeisterung für ihre Arbeit und die Liebe zur gesunden und ausgewogenen Küche. Ich persönlich konnte es kaum erwarten, mich verköstigen zu lassen. Als Vorspeise gab es Brötchen mit unterschiedlichen, selbst hergestellten, veganen Aufstrichen. Liebevoll angerichtet war die vegane „Brettljause“ auch ein wahrer Augenschmaus.
Schnell machten wir uns über die leckeren Snacks her und mein persönlicher Favorit war der Rote-Beete Aufstrich….mhhhmmm. Aber der Hunger war groß und wir entschieden uns noch für etwas „Leichtes“ und so sollte es die Zucchinilasagne werden. Wie bereits erwähnt, ein wahrgewordener Traum. Ich bin ja ein absoluter Fleischliebhaber und es geht nichts über eine traditionelle Lasagne mit Fleisch, Pasta und wirklich viel Käse. Aber zugegeben, ich wurde eines besseren belehrt. Wieder wunderschön „in Szene gesetzt“ und geschmacklich wirklich ein Hochgenuss. Die Zutaten stammen alle von regionalen Bauern oder es wird streng auf die Herkunft der gelieferten Lebensmittel geachtet – dies zahlt sich auf alle Fälle aus und man wird mit einem wahren Geschmackserlebnis belohnt.
Meine Begeisterung konnte ich natürlich nicht verbergen und ich kam nicht umher um nach dem Rezept zu fragen. Verständlicherweise, soll dieses aber in der Familie bleiben und wird nicht einfach so aus der Hand gegeben. Somit bleibt mir und euch nichts anderes übrig als selbst zur Hündeleskopfhütte zu wandern und so oft zu verkosten, bis man die Ingredienzien herausgeschmeckt hat. Es lohnt sich auf jeden Fall.